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Wie Du trotz Schmerzen & Erschöpfung Deine Ziele erreichen und Dich selbst verwirklichen kannst.

Geplagt von Schmerzen, manchmal am ganzen Körper, steht man als chronischer Schmerzpatient täglich vor kleinen sowie großen Herausforderungen. Bereits das Aufstehen aus dem Bett kann mühselig sein. Manchmal braucht es Stunden, bevor man sich einigermaßen alltagstauglich bewegen kann.

Über viele Jahre hinweg schleppen sich viele Betroffene dennoch zur Arbeit, versuchen mit den anderen mitzuhalten, Leistung zu erbringen, bis irgendwann vielleicht die Einsicht kommt: Ich kann so nicht mehr weitermachen. Die Schmerzen lassen sich nicht mehr ignorieren, übernehmen das Ruder und bestimmen den weiteren Verlauf des Lebens.

 

Auch Depressionen können entstehen

Denn schon längst sind die Schmerzen nicht mehr nur Schmerzen. Begleitet werden diese von zahlreichen Nebenerscheinungen, wie Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen, chronischer Erschöpfung, um nur einige zu nennen. In diesem Artikel möchte ich das Thema „Ziele erreichen trotz chronischer Schmerzen“ aufgreifen und nicht tiefer auf das Phänomen „chronischer Schmerz“ an sich eingehen. Dies behalte ich mir für einen anderen Artikel vor.

 

Schmerz als Hilferuf & Chance

Bevor an Ziele zu denken ist, möchte zunächst der Schmerz die volle Aufmerksamkeit. Denn meist wurden die Schmerzen mithilfe von diversen Medikamenten mehr oder weniger erfolgreich unterdrückt. Durch Unterdrückungsmaßnahmen erfährt man langfristig aber keine Linderung. Der Körper wird sich immer neue Wege suchen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dauerschmerzen können als Hilferuf und gleichzeitig als eine Chance verstanden werden, um gewisse Dinge im Leben anders zu gestalten. Aber auch dazu gibt es sicher bald einen eigenen Artikel.

Schmerzen sind unangenehm. Deshalb tendieren wir dazu, sie schnell wieder loswerden zu wollen. Eine vermeintliche Wunderpille einzunehmen, die die Schmerzen wegzaubert wäre wesentlich bequemer, als tiefer zu schauen. Nach wahren Ursachen suchen, die für die Entstehung von chronischen Schmerzen verantwortlich sind, könnte bedeuten, sich mit alten oder aktuellen Lebensthemen auseinander setzen zu müssen.

 

Der Weg zurück zu mir selbst

 

Zurück zum eigentlichen Thema. Auch hierzu möchte ich aus eigener Erfahrung schildern:

Nicht nur einmal durchlebte ich qualvolle Zeiten, in denen ich unerträgliche Schmerzen erlitt, die mich regelrecht ans Bett fesselten. Diese Phasen ließ ich über mich ergehen und motivierte mich nach einer gewissen Zeit wieder selbst, um meiner Arbeit nachzugehen. Meine Ziele bestanden darin, irgendwie aufzustehen, total ermüdet und kraftlos mich zur Arbeit zu schleppen, um mich danach vollkommen erschöpft berieseln zu lassen, bis ich wieder einschlafen konnte. Selbstverwirklichung? Höhere Ziele? Mein Sinn im Leben? – Ganz weit entfernte Themen. Daran war nicht zu denken. Viel mehr hieß es: Alltagsbewältigung mit möglichst wenig Energie-Verbrauch, um die Schmerzen einigermaßen kontrollieren zu können.

Ich redete mir ein, meiner Berufung bereits nachzugehen, glücklich und zufrieden zu sein. Doch wie für viele Menschen bot auch mir die Pandemie eine Chance für Wachstum und Ent-Wicklung. Ich stellte fest, wie ich weit über meine Grenzen hinaus für andere funktionierte. Es bereitete mir Freude, für andere da zu sein, zu helfen, Unterstützung zu bieten. Eines Abends jedoch, völlig erschöpft, fragte ich mich, wo ich dabei bleibe. Was ist mit meinen Träumen, Wünschen, Zielen?

An diesem Punkt angelangt, stieg sofort mein Herzenswunsch empor: Ein eigenes Buch zu schreiben. Ich liebe Bücher! Seit etwa 20 Jahren lese ich regelmäßig. 2007 schrieb ich zum ersten Mal ein kleines Büchlein namens „Vergebung + Loslassen = Gesundheit + Glück“. Von dieser Gleichung bin ich nach wie vor vollkommen überzeugt. Damals ließ ich das kleine Buch binden und verschenkte es an Familie und Freunde zu Weihnachten. Der Wunsch, ein „richtiges“ Buch zu schreiben, ließ mich seither nicht los.

 

Mein erstes Buch

Ich blickte in mein Bücherregal. An welchen Verlag könnte ich mich mit meiner Buchidee wenden? Oder sollte ich es selbst veröffentlichen? Durch das Buch „Selfpublisher aus Leidenschaft“ erfuhr ich schon vor Jahren, dass es kein Problem darstellt, Bücher auch ohne Verlag zu veröffentlichen. Aber ich wollte es wissen und schrieb einen Verlag an, dessen zahlreiche Bücher mein Regal schmückten.

Mit großer Dankbarkeit blicke ich heute zurück. Im August vergangenen Jahres erschien tatsächlich mein erster Ratgeber über den TRIAS-Verlag mit dem Titel „Heilsame Bewegung bei Fibromyalgie, Rheuma und chronischen Schmerzen“. Aktuell arbeite ich an meinem zweiten Buch, das voraussichtlich im Mai 2023 erscheinen wird. Es grenzt tatsächlich an einem Wunder, wenn ich an die unzähligen Tage meiner Bewegungsunfähigkeit denke, die mich zusammen mit unerträglichen Schmerzen am ganzen Körper heimsuchten. Seit etwa meinem 14. Lebensjahr leide ich unter chronischen Schmerzen. Mit etwa 35 hieß es seitens der Ärzte „Fibromyalgie“. Einschätzung und Diagnose diverser Fachärzte und Psychotherapeuten: berufsunfähig.

Ich stand vor einem Scheideweg. Akzeptiere ich die Einschätzung oder werde ich trotzdem mein Bestes dafür geben, mich selbst zu verwirklichen mit dem Wunsch anderen Menschen zu helfen, die ebenfalls unter chronischen Erkrankungen leiden? Aufgeben war für mich keine Option, denn mein Selbstexperiment war bereits voll am Laufen. Ich kämpfte nicht mehr gegen meine Schmerzen an. Stattdessen sah ich die Betroffenheit als Chance für Wachstum und Veränderung. Meine Erkenntnisse wollte ich unbedingt für andere Menschen zugänglich machen. Doch wie konnte ich es ganz konkret verwirklichen, mich diszipliniert, regelmäßig hinzusetzen und voller Konzentration am Buch zu arbeiten? Ein weiterer Nebeneffekt von chronischen Schmerzen ist nämlich eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit. Aber ich schaffte es!

 

Mein Plan

Vom Verlag erhielt ich eine Deadline. Ich hatte noch etwa 6 Monate für das „rohe“ Manuskript. Danach würden die Arbeiten mit Lektorat, Grafiken, Fotos etc. beginnen. Wo sollte ich beginnen? Es gab zahlreiche Bücher zu lesen, über bestimmte Studien zu recherchieren meine eigenen Erkenntnisse schriftlich zusammenzufassen. Kaum setze ich mich an meinen Schreibtisch, wollten mich meine Empfindungen – von Müdigkeit bis Schmerzen davon abhalten, konzentriert zu arbeiten. Um meinem Manuskript eine erste grobe Struktur verleihen zu können, musste ich in der Lage sein, mich regelmäßig an die Arbeit zu machen. Ich teilte meine Arbeitszeiten in 30-minütige Phasen auf. Darauf folgten Erholungsphasen, die maximal 15 Minuten dauern durften. Insgesamt belief sich dieser Rahmen auf etwa 5 Stunden täglich.

 

Es waren verglichen mit anderen sicher nur kleine Schritte, doch ich stellte fest, dass mich das Erreichen dieser kleinen Ziele mir Motivation schenkten. Mein Buch nahm ganz langsam Form an. Die Vorstellung, dass dieses Werk irgendwann mein Regal zieren wird, verlieh mir Freude und Kraft zum Weitermachen. Erwähnenswert an dieser Stelle ist, wie es sich im Allgemeinen mit Gewohnheiten verhält. Wenn Du beispielsweise ein Verlangen nach einer Substanz (Koffein, Nikotin, Zucker) oder ein Verlangen nach einer Tätigkeit (z. B. auf das Smartphone schauen) spürst, diesem aber nicht wie gewöhnlich direkt nachgibst und Dir schnell die nächsten Süßigkeiten hineinstopfst, wird mit der Zeit die Intensität des Verlangens abnehmen und das Verlangen weniger häufig auftreten.

 

Auf mein Projekt bezogen heißt dies: Je häufiger ich mich für 30 Minuten an meinen Schreibtisch setze, desto leichter wird es mir in Zukunft fallen. Für Gewöhnlich hatte ich mich direkt hingelegt, sobald ich ein Erschöpfungssignal meines Körpers erhielt. Manchmal ging das nicht anders. Aber ich gab diesem Impuls nicht mehr so leicht nach. Mit meinem Ziel vor den Augen, versuchte ich innerlich ruhig zu bleiben und trainierte mich nach und nach ein wenig länger sitzen zu bleiben. Ich stellte fest, dass es gar nicht so schlimm ist, wie ich befürchtet hatte.

In unregelmäßigen Abständen gab es Lichtblicke. Ich fühlte mich so leicht wie schon lange nicht mehr. Wie es sich anfühlt, nicht schmerzgeplagt zu sein, hatte ich ganz vergessen. Diese Situationen nutzte aus, um noch schneller voran zu kommen.

 

Gewohnheiten

Nicht nur am eigenen Leibe erfahre ich es seit nunmehr knapp 2 Jahrzehnten, auch zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt von Yoga und Meditation bei chronischen Schmerzen. Als Yoga- und Meditationslehrer profitierte ich vermutlich mehr als andere, da ich ein relativ bewusstes Leben führe, in dem Achtsamkeit eine große Rolle spielt. In einigen Bereich aber bin ich ziemlich unachtsam gewesen, wie ich feststellte. Mir war nicht bewusst, wie viel Zeit ich inzwischen mit Dingen vergeuden lasse, die mich in keinster Weise weiterbringen. Durch meine übermäßige Erschöpfung redete ich mir ein, entsprechend viel Erholung zu benötigen. Genau hier liegt ein Trugschluss und eine Gefahr verborgen. Denn einerseits entsteht daraus ein „falsches Glaubensmuster“ (ich bin schließlich erschöpft, also ist es okay, wenn ich mich erhole), woraus dann bestimmte Gewohnheiten entstehen. Ganz leicht gerät man in eine Abwärtsspirale, aus der es nicht leicht ist, wieder empor zu steigen.

Selbstverständlich ist es vollkommen in Ordnung, sich zu erholen. Regelmäßige Pausen sind genauso wichtig wie regelmäßig aktiv zu sein. Die Kunst besteht also darin, den goldenen Mittelweg zu finden. Denn die Gefahr als Betroffener von chronischen Schmerzen ist groß, durch eine übermäßige Passivität in Depressionen zu verfallen und das „Erholen“ sich zur Gewohnheit zu machen. Motivierende Ziele, Visionen, ein Plan kann uns dabei helfen, zurück zum Leben zu finden. Unser Gehirn möchte ohnehin stets auf Sparflamme funktionieren, um in Gefahrensituation alle Kräfte mobilisieren und uns best möglichst schützen zu können. Hinzu kommen unsere Gewohnheiten, die es unserem Gehirn noch bequemer machen möchten und die Tatsache, unter Schmerzen zu leiden tut das Übrige, um in der Passivität zu stagnieren.

Es ist kaum zu glauben aber ich hatte es geschafft. Was für andere vielleicht keine große Sache ist, ist für mich ein Meilenstein! Es gehört zu den größten Dingen, die ich verwirklicht habe. Die Arbeit an meinem 2. Buch gelingt mir wesentlich leichter, ich fühle mich inzwischen viel wohler und kann länger am Stück an meinen Projekten arbeiten. Wenn ich das kann, dann schaffst Du das erst recht!

 

Zusammenfassung

Kurz zusammengefasst heißt es also:

  1. Das Wichtigste zuerst: Pausen sind natürlich gut und wichtig.
  2. Reflektiere darüber, was Du erreichen und verwirklichen möchtest. Was rumort schon lange in Deinem Unterbewusstsein? Was würdest Du leidenschaftlich gerne tun?
  3. Welche ersten Schritte wären notwendig, um Deinem Wunsch näher zu kommen?
  4. Teile die Schritte auf und setze neue, sobald Du die ersten kleinen Zwischenziele erreicht hast.
  5. Beginne mit kurzen Zeitetappen, in denen Du an Deinen Zielen arbeitest und erweitere diese mit der Zeit. Nimm Dir beispielsweise 30 Minuten Zeit, in der Du Dich ausschließlich auf Dein Ziel fokussierst, ohne Dich ablenken zu lassen. Lege Dein ausgeschaltetes Smartphone am Besten in einen Schrank. Solltest Du am Laptop arbeiten, dann rufe nur Seiten im Internet auf, die Deinem Ziel dienlich sind.
  6. Das Schwierigste ist der Beginn. Mach sofort den ersten Schritt. Halte Dein Ziel am Besten schriftlich fest und setze Dir ein realistisches Zeitlimit.
  7. Nimm Dir ein Ziel nach dem anderen vor.
  8. Welche Gewohnheiten halten Dich davon ab, Deine Ziele zu erreichen?
  9.  Welche Gewohnheiten würden Dich darin unterstützen, Deine Ziele zu erreichen?

 

Bei Fragen oder Anregungen freue ich mich über Deine Nachricht.

 

Herzlichst, Valentin Fröhlich

 

 

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